Der TWL-Konzern, maßgeblich geprägt durch die TWL AG, steht auf einem soliden Fundament. Wie bereits im Vorjahr liegen die wirtschaftlichen Kenngrößen – dank ausgeprägter Anpassungsfähigkeit – besser als geplant. Angesichts eines weiterhin volatilen Umfelds, das von Konflikten, politischer Instabilität und einem sich zuspitzenden Klimawandel geprägt war, erklärt Dieter Feid, Kaufmännischer Vorstand von TWL: „Auch wenn sich die Lage gegenüber 2023 etwas stabiler zeigte, blieben Schwankungen und teils schwer einschätzbare Entwicklungen auf dem Energiemarkt spürbar. Für uns war es daher entscheidend, flexibel zu bleiben, die Versorgungssicherheit für unsere Kunden weiterhin zu gewährleisten und gleichzeitig die Weichen für die Zukunft zu stellen. Unser Team hat erneut hervorragende Arbeit geleistet, um diesen Spagat zu meistern. Dafür danken wir unseren Mitarbeitern.“
Ergebnisziele für 2024 erreicht und übertroffen
Die schwierige gesamtwirtschaftliche Lage und der Preisrückgang im Energiebereich wirkten sich zusammen mit einer milden, niederschlagsreichen Witterung auf die Absatzmengen und die Umsatzerlöse der TWL AG aus.
So sank der Absatz in der Sparte Strom inklusive Selbstverbrauch um 31,2 Prozent von 1.022,2 Millionen Kilowattstunden (Mio. kWh) auf 703,5 Mio. kWh. In der Sparte Gas fiel der Absatz inklusive Selbstverbrauch um 1,4 Prozent von 1.153,9 Mio. kWh auf 1.137,3 Mio. kWh. Ein Wachstum zeichnete sich in der Sparte Wärme ab: Hier stieg der Absatz inklusive Selbstverbrauch um 6,5 Prozent von 275,1 Mio. kWh auf 293,1 Mio. kWh an. Während die Absatzmenge in der Sparte Kälte mit 0,3 Mio. kWh ebenfalls ein Wachstum verzeichnete (2023: 0,2 Mio. kWh), ging sie in der Sparte Trinkwasser um fünf Prozent zurück von 10,9 Mio. Kubikmeter auf 10,4 Mio. Kubikmeter.
Die rückläufigen Absatzmengen und ein geringeres Preisniveau beeinflussten den Umsatz: Im Geschäftsjahr 2024 erzielte die TWL AG Umsatzerlöse in Höhe von 457,1 Mio. Euro (nach Abzug von Strom- und Energiesteuer). Damit lagen die Erlöse um 23,3 Prozent unter dem Vorjahreswert von 596,0 Mio. Euro, aber dennoch über dem Planwert in Höhe von 444,8 Mio. Euro.
Der Materialaufwand reduzierte sich im Geschäftsjahr 2024 auf 359,0 Mio. Euro (i. Vj. 488,3 Mio. Euro). Maßgebend dafür war der Rückgang der Bezugskosten für Strom, Gas und Wärme infolge gesunkener Marktpreise. Der Aufwand für Roh‑, Hilfs‑ und Betriebsstoffe sowie bezogene Waren sank entsprechend auf 231,2 Mio. Euro (i. Vj. 364,4 Mio. Euro). Analog zur Umsatzentwicklung und insbesondere infolge der rückläufigen Preisentwicklung gingen die Bezugskosten für Strom, Gas und Wärme deutlich zurück. Die Aufwendungen für bezogene Leistungen beliefen sich auf 127,8 Mio. Euro (i. Vj.123,9 Mio. Euro). Grund hierfür waren insbesondere gestiegene Netznutzungsentgelte für Strom und Gas.
Der Personalaufwand lag mit 38,5 Mio. Euro (i. Vj. 38,3 Mio. Euro) leicht über dem Vorjahreswert.
Der TWL-Konzern hat das Geschäftsjahr 2024 mit einem Jahresüberschuss in Höhe von 8,2 Mio. Euro abgeschlossen. Der Konzernbilanzgewinn stieg um 15,8 Mio. Euro auf 69,2 Mio. Euro.
Das EBIT (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und ÖPNV-Ergebnis) der TWL AG stieg im Geschäftsjahr 2024 deutlich auf 20,1 Mio. Euro an (i. Vj. 14,8 Mio. Euro). Auch das EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen auf Sachanlagen und auf immaterielle Vermögenswerte) zeigt sich deutlich verbessert. Das Jahresergebnis der TWL AG für 2024 liegt mit 4,7 Mio. Euro deutlich über dem geplanten Ergebnisziel. Darin enthalten sind die von TWL zu tragenden Verkehrsverluste. Zusammen mit dem Gewinnvortrag aus dem Vorjahr in Höhe von 45,1 Mio. Euro verblieb damit ein Bilanzgewinn von 49,8 Mio. Euro.
Investitionen in Versorgungssicherheit
Im Jahr 2024 investierte die TWL AG umfassend in die klimafreundliche Versorgung der Ludwigshafener Bürger.
20,5 Mio. Euro flossen in den Erhalt und den Ausbau der Netzinfrastruktur für Energie und Wasser (2023: 21,7 Mio. Euro). Davon nutzte das Unternehmen 7,5 Mio. Euro für das Stromnetz, 5,7 Mio. Euro für das Wärmenetz, 3,4 Mio. Euro für das Gasnetz und 2,8 Mio. Euro für das Trinkwassernetz. In die Erzeugungsanlagen investierte TWL insgesamt 6,2 Mio. Euro (2023: 4,9 Mio. Euro): 4,6 Mio. Euro flossen in die Wasserwerke und 1,6 Mio. Euro in das Fernheizkraftwerk. Einen weiteren Investitionsschwerpunkt bildete die Informationstechnik mit
6,8 Mio. Euro (2023: 1,3 Mio. Euro).
Insgesamt beliefen sich die Investitionen in immaterielle Vermögensgegenstände, Sach- und Finanzanlagen auf 48 Mio. Euro (2023: 31,3 Mio. Euro).
Ausblick auf das Geschäftsjahr 2025
„Die Jahresergebnisse 2024 der TWL AG und des Konzerns bestätigen unseren erfolgreichen Kurs. Für das Geschäftsjahr 2025 streben wir an, diesen positiven Trend fortzuführen und mindestens ein Jahresergebnis im Planwert von 3,8 Mio. Euro zu erzielen beziehungsweise zu übertreffen. Angesichts der weiterhin unsicheren politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklungen setzen wir alles daran, mögliche Risiken frühzeitig zu erkennen und mögliche negative Auswirkungen für unseren Konzern zu vermeiden oder zumindest zu begrenzen“, sagt Dieter Feid.
Im Zentrum der strategischen Herausforderungen von TWL steht die Energie- und Wärmewende in Ludwigshafen. Als lokaler Energie-versorger trägt das Unternehmen eine besondere Verantwortung: „Wir wollen eine klimaneutrale Strom- und Wärmeversorgung für die Stadt und ihre Bürger sicherstellen – zuverlässig, bezahlbar und zukunftssicher. Um dieser Herausforderung zu begegnen, haben wir unsere Konzernstrategie 2030 erfolgreich in die Umsetzung gebracht“, sagt Thomas Mösl, Technischer Vorstand von TWL. Die Zukunftsstrategie schreibt unter anderem fest, wie TWL die Energiewende in Ludwigshafen konsequent voranbringt.
Kommunale Wärmeplanung auf Zielgerade
Ein wichtiger Baustein hierfür ist die kommunale Wärmeplanung. Der Wärmeplan für Ludwigshafen steht kurz vor dem Abschluss und soll im Herbst 2025 dem Stadtrat zur Verabschiedung vorgelegt werden. Ziel ist eine klimaneutrale Wärmeversorgung bis spätestens 2045 – ein ambitioniertes Vorhaben, das die Stadt Ludwigshafen und TWL gemeinsam vorantreiben.
Im Fokus stehen neben der Dekarbonisierung der Erzeugung und der Verdichtung im Bestandsnetz sowohl der weitere Ausbau der Fernwärme als auch dezentrale Lösungen für jene Stadtgebiete, in denen keine Anbindung an das Fernwärmenetz möglich ist. Mit der Fertigstellung der kommunalen Wärmeplanung startet ein heraus-fordernder und zugleich chancenreicher Transformationsprozess. Dazu sagt Thomas Mösl: „Unser Anspruch ist es, für jedes Gebäude in der Stadt eine zukunftsfähige und umweltschonende Heizlösung zur Verfügung zu stellen. Der Wärmeplan ist hierfür ein essenzielles strategisches Werkzeug.“
TWL investiert weiter in Energiewende
Die Umsetzung der kommunalen Wärmeplanung wird in den kommenden Jahren erhebliche Investitionen erfordern – und sie steht exemplarisch für die Energiewende insgesamt, die in allen Sparten mit hohen finanziellen Aufwendungen verbunden ist. Dieter Feid sagt: „Für das Jahr 2025 ist ein weiterer Anstieg der Investitionen auf 44,2 Millionen Euro geplant.“
Ein Beispiel: die Modernisierung des Stromnetzes in Ludwigshafen. Angesichts des wachsenden Einsatzes elektrisch betriebener Wärmepumpen, des Ausbaus der Ladeinfrastruktur und zahlreicher neuer Verbraucher muss die Netzstabilität weiterhin sichergestellt werden.
Auch in der Wasserversorgung setzt TWL auf eine nachhaltige Weiterentwicklung: Das Unternehmen will die Wertschöpfung langfristig durchgängig im eigenen Haus abbilden – für noch mehr Qualität, Kontrolle und Nachhaltigkeit.
Verlässlicher Partner heute und in Zukunft
Trotz der weltweiten Unsicherheiten blicken die beiden TWL-Vorstände mit Zuversicht in die Zukunft: „Wir sehen das große Potenzial: in der Kraft regionaler Gemeinschaft, in technologischen Fortschritten und im wachsenden Bewusstsein für nachhaltiges Handeln. Mit Mut, Verantwortung und Innovationsfreude wollen wir auch im kommenden Jahr unseren Beitrag leisten – für eine starke Region, eine stabile Versorgung und eine lebenswerte Zukunft“, sagen Dieter Feid und
Thomas Mösl abschließend.