TWL AG erstmals mit Umsatz von über einer halben Milliarde Euro

Seit Mitte 2018 wurde die TWL AG mit Fokus auf das Kerngeschäft und erweiterte Kerngeschäft neu ausgerichtet. Die in der Bilanzpressekonferenz vom 18. Juni 2020 veröffentlichten Zahlen geben dieser strategischen Entscheidung und den Leitlinien der im Frühjahr 2019 verabschiedeten Übergangsstrategie 2023 Recht. Erstmals in der Geschichte des Unternehmens erreichte die TWL AG mit 503,8 Millionen Euro einen Umsatz von über einer halben Milliarde Euro. Damit stieg der Umsatz um 91,3 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr. Der Jahresüberschuss stieg von 6,2 Millionen Euro im Geschäftsjahr 2018 auf 12,3 Millionen Euro im Geschäftsjahr 2019. Der Jahresüberschuss des TWL-Konzerns stieg von 5,7 Millionen Eu-ro (2018) auf 9,7 Millionen Euro (2019).

Die wichtigsten Motoren der positiven Absatz- und Umsatzentwicklung der TWL AG waren die Sparten Strom und Gas. Sowohl bei Privat- und Gewerbekunden als auch bei Geschäftskunden konnten in beiden Sparten die Absatzmengen erhöht und die Umsätze gesteigert werden. Auch in den Sparten Wärme und Trinkwasser stiegen Absatz und Umsatz an.

Starkes Absatzplus in den Sparten Strom und Gas

Der Absatz an Privat- und Gewerbekunden stieg sowohl in den Sparten Strom (+2,3 Prozent), Gas (+14,5 Prozent) als auch Wärme (+3,3 Prozent) und Trinkwasser (+6,0 Prozent) leicht an – trotz des überdurchschnittlich warmen Jahres 2019. Wesentlich stärker war erneut der Anstieg im Segment der Geschäftskunden, auch bedingt durch den langfristigen vertrieblichen Fokus auf die Erweiterung des Geschäftskundenportfolios.

Der Stromabsatz an Geschäftskunden stieg um 21,5 Prozent von 998,4 Mio. kWh im Jahr 2018 auf 1.213,4 Mio. kWh im Jahr 2019, der Absatz an Netzbetreiber um 5,9 Prozent von 663,8 Mio. kWh (2018) auf 703,2 kWh (2019). Die Sparte Gas verzeichnete bei Geschäftskunden ein großes Absatzplus von 34,5 Prozent und steigerte sich von 880,8 Mio. kWh (2018) auf 1.184,4 Mio. kWh (2019).

Der Kälteabsatz an Geschäftskunden stieg leicht um 0,5 Mio. kWh auf 3,6 Mio. kWh (2019), auch in der Sparte Wärme verzeichnete TWL bei Geschäftskunden ein leichtes Absatzplus von 4,9 Prozent. Hier stiegen die Absatzmengen von 115,3 Mio. kWh im Jahr 2018 auf 120,9 Mio. kWh.

Der Absatz bei Trinkwasser stieg bei Privat- und Gewerbekunden um 6,0 Prozent auf 8,8 Mio. m3, während er bei Geschäftskunden leicht von 2,8 Mio. m3 auf 2,5 Mio. m3 sank.

Erneuter Rekordumsatz für Geschäftsjahr 2019

Nach 2018 mit einem Rekordumsatz von 412,5 Mio. Euro meldet die TWL AG jetzt den zweiten Rekordumsatz in Folge mit insgesamt 503,8 Mio. Euro. Entsprechend dem Anstieg der Absatzmengen trug vor allem die Entwicklung in der Stromsparte maßgeblich zu diesem Erfolg bei.

Die Umsatzerlöse stiegen hier über alle Kundensegmente hinweg von 206,7 Mio. Euro (2018) auf 256,5 Mio. Euro (2019) und damit um fast 50 Mio. Euro.

Ebenfalls aufgrund des Anstiegs der Absatzmengen sowohl bei Privat- und Gewerbekunden als auch Geschäftskunden in der Sparte Gas stiegen die Umsatzerlöse in dieser Sparte insgesamt von 52,0 Mio. Euro im Jahr 2018 auf 63,3 Mio. Euro im Jahr 2019. Der Umsatz in der Sparte Wärme kletterte von 18,9 Mio. Euro (2018) auf 20,8 Mio. Euro (2019), während die Umsätze für den Bereich Kälte konstant bei 0,4 Mio. Euro blieben.

Die erhöhten Absatzmengen bei Privat- und Gewerbekunden im Bereich Trinkwasser führten trotz eines leicht rückläufigen Umsatzes bei Geschäftskunden zu einer Steigerung des Umsatzes um 2,4 Prozent auf 23,2 Mio. Euro.

Ein starkes Plus von 24,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr verzeichneten die sonstigen Erlöse. Sie stiegen von knapp 100,0 Mio. Euro im Jahr 2018 auf 124,5 Mio. Euro. Motor dieser Entwicklung waren die Umsatzerlöse im Großhandelsgeschäft für die Beschaffung von Energie für verbundene Unternehmen. Die übrigen Umsatzerlöse verteilen sich maßgeblich auf die Bereiche Verpachtung und Contracting sowie die unterjährig anfallenden Erlöse aus Nebengeschäften und Dienstleistungen in allen Sparten.

Den erhöhten Umsätzen steht ein ebenfalls erhöhter Materialaufwand gegenüber. Er stieg um 30,6 Prozent auf 407,2 Mio. Euro. Zu dieser Entwicklung trugen nahezu ausschließlich die Beschaffungskosten für die gestiegenen Energiemengen bei. Auch der Personalaufwand stieg um 6,6 Prozent auf 50,5 Mio. Euro.

Investitionen in Netze und Informationstechnik

Die Investitionssumme im Geschäftsjahr 2019 belief sich auf 28,2 Mio. Euro. Den Schwerpunkt der Investitionen bildete dabei erneut der Netzbetrieb. In den Ausbau und Erhalt der Infrastruktur zur Energie- und Wasserversorgung in Ludwigshafen flossen 16,6 Mio. Euro. Hierbei standen wie bereits im Vorjahr die Investitionen in den Ausbau der Fernwärme mit 5,9 Mio. Euro an der Spitze der Investitionsposten, gefolgt von 3,7 Mio. Euro für das Strom- und 3,4 Mio. Euro für das Trinkwassernetz.

Einen weiteren Schwerpunkt bildeten der Bereich Sonstiges mit 4,2 Mio. Euro sowie die Investitionen in die Informationstechnik mit 3,7 Mio. Euro.

Jahresergebnisse der TWL AG und des Konzerns gestiegen

Das EBIT (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und ÖPNV-Ergebnis) der TWL AG stieg für das Geschäftsjahr 2019 deutlich von rund 17,5 Mio. Euro (2018) auf 24,7 Mio. Euro (2019). Das Ergebnis nach Steuern stieg von 6,2 Mio. Euro im Jahr 2018 auf 12,3 Mio. Euro im Geschäftsjahr 2019.

Zuzüglich des Gewinnvortrags aus dem Vorjahr in Höhe von 48,5 Mio. Euro betrug der Bilanzgewinn 60,8 Mio. Euro. Die Bilanzsumme stieg erneut deutlich um 32,8 Mio. Euro auf 448,1 Mio. Euro.

Das Konzernergebnis des TWL-Konzerns verbesserte sich gegenüber dem Vorjahr um 4,0 Mio. Euro. Es stieg von 5,7 Mio. Euro (2018) auf 9,7 Mio. Euro (2019).

Diese Jahresergebnisse sind im Wesentlichen auf die Konzentration auf das Kerngeschäft und damit auf das hohe Umsatzwachstum verbunden mit einer gestiegenen Rohmarge sowie die Erträge aus dem Verkauf von Beteiligungsanteilen zurückzuführen. 

Rückblick und Ausblick auf das Geschäftsjahr 2020

„Das Geschäftsjahr 2019 war das erste Jahr, für das wir als neuer Vorstand vollumfänglich verantwortlich waren und wir sind mit diesen Ergebnissen zufrieden“, so Dieter Feid, Kaufmännischer Vorstand von TWL. „Wir haben damit begonnen, das Unternehmen strategisch und strukturell neu auszurichten und das Beteiligungsportfolio zu bereinigen. Viele Maßnahmen werden ihre Wirkung natürlich erst in den kommenden Jahren voll entfalten. Beim Jahresergebnis haben uns 2019 auch Sondereffekte aus dem Verkauf von Beteiligungen geholfen.“

Für das aktuelle Jahr 2020 sehen die Prognosen weniger positiv aus. Dies ist einerseits bedingt durch die sich bereits seit Wochen abzeichnende Abnahme der Absätze im Bereich Geschäftskunden. Grund hierfür sind die Auswirkungen der Corona-Pandemie, beispielsweise durch die zeitweise Schließung von Geschäften. Andererseits plant das Unternehmen eine deutliche Erhöhung der Investitionen in die IT-Struktur und IT-Sicherheit in Millionenhöhe als Reaktion auf den erfolgreichen Hackerangriff im Frühjahr dieses Jahres.

„Wir haben Anfang des Jahres mit einem Ergebnis in Höhe von rund 4,8 Mio. Euro für das Geschäftsjahr 2020 geplant, da wir keine signifikanten positiven Sondereffekte für dieses Jahr erwarten. Welche Auswirkungen insbesondere die wirtschaftlichen Effekte der Corona-Pandemie bis zum Jahresende noch haben werden, lässt sich derzeit aber noch nicht abschätzen“, so Dieter Feid. Die TWL AG rechnet jedoch bereits heute mit einem Jahresergebnis, das deutlich unter Plan liegen wird.