TWL führt neue Fernwärmepreisregelung ein

Die Technischen Werke Ludwigshafen (TWL) passen ihre Preise für Fernwärme an. Um die notwendigen Investitionen stemmen zu können, sowohl in die Instandhaltung und Anpassung des Bestandsnetzes als auch in den zukünftigen Netzausbau und die Umstellung auf regenerative Energien, führt der Ludwigshafener Energieversorger neue Tarife in der Fernwärme- und Warmwasserversorgung ein. Dies bedeutet insgesamt höhere Fernwärmekosten für TWL-Kunden. Für Neukunden gilt die neue Preisregelung ab dem 1. Oktober 2024, für Bestandskunden aufgrund von Vertragsumstellungen erst ab dem 1. August 2025.

In den letzten Jahren hat sich die Kostenstruktur in der Fernwärmeversorgung erheblich verändert. Vor dem Hintergrund der geforderten Klimaneutralität bis 2045 wird diese Entwicklung auch zukünftig anhalten. „Wir arbeiten kontinuierlich daran, den Anteil der Fernwärmeerzeugung aus regenerativer Energie und Abwärme zu erhöhen, bestehende Anlagen zu erneuern, das Bestandsnetz instand zu halten und an neue Technologien anzupassen sowie unser Netz weiter auszubauen. Um die dafür notwendigen Investitionen stemmen zu können, mussten wir unsere Preise neu kalkulieren“, erklärt der kaufmännische Vorstand von TWL, Dieter Feid, und ergänzt: „Mit den derzeitigen Fernwärmetarifen lag TWL rund 20 Prozent unter dem bundesweiten Durchschnitt. Das war und ist nicht mehr kostendeckend. Auch ohne einen weiteren Ausbau der Fernwärme wäre eine Preisanpassung unvermeidbar gewesen.“ Die gesamte Berechnung der Kostenbasis und das Vorgehen bei der Kalkulation der neuen Preise wurden durch einen externen Prüfer überprüft und bestätigt.

Das ändert sich mit den neuen Fernwärmetarifen

Mit der neuen Fernwärmepreisregelung schafft TWL eine gerechtere Kostenstruktur und eine klare Trennung zwischen den verbrauchsabhängigen Kosten, abgebildet im Verbrauchspreis, und den verbrauchsunabhängigen Kosten, abgebildet im Grundpreis. Der Grundpreis deckt die Fixkosten für TWL als Wärmelieferanten ab, zum Beispiel für Investitionen in Anlagen zur Wärmeerzeugung und somit zur Reduzierung der Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen, sowie Kosten für das Personal und für den Aufbau und die Erhaltung des Leitungsnetzes.

Die Preisstufen im Grundpreis der Fernwärme fallen künftig weg und die Kunden werden mit ihrem exakten Leistungsbedarf (Preis pro kW) abgerechnet. Für Kunden mit eigenem Anschluss bedeutet die neue Preisregelung einen höheren Grundpreis für ihre Anschlussleistung, gleichzeitig reduziert sich der Verbrauchspreis deutlich. Für Kunden der wohnungsweisen Versorgung wird die derzeitige Grundpreisregelung durch eine einheitliche Grundpreispauschale ersetzt, gleichzeitig steigt hier der Verbrauchspreis.

Mit den neuen Versorgungsverträgen passt TWL zudem die Anschlussleistung an und reduziert diese um 30 Prozent. Die Absenkung der Netztemperaturen ist ein wichtiger Schritt zur Vorbereitung der Einbindung von regenerativen Erzeugungsquellen und zur Anpassung an die klimatischen Veränderungen der letzten Jahre. Dies hat keinen Einfluss auf den Wärmekomfort der Kunden.

Außerdem wird der Verantwortungsbereich von TWL mit den neuen Verträgen einheitlich geregelt. Die Übergabestationen bilden dann bei allen Kunden die Vertragsgrenze. Das bedeutet, dass TWL die Instandhaltung der Fernwärmeübergabestationen übernimmt und die Kosten dafür trägt.

TWL setzt auf nachhaltige Preisgestaltung

Auch wenn die neue Fernwärmepreisregelung unterm Strich zunächst höhere Gesamtkosten für einen Großteil der Fernwärmekunden bedeutet: Durch die neue Gewichtung von Grund- und Verbrauchspreis und die damit verbundene Verlagerung der Erlöse werden die Preise zukünftig nicht mehr so stark schwanken. „Gerade vor dem Hintergrund der zu erwartenden, steigenden Energiekosten ist diese angestrebte langfristige Preisstabilität für unsere Kunden ein Vorteil“, ist Dieter Feid überzeugt und fügt hinzu: „Wir verstehen, dass Preiserhöhungen eine zusätzliche Belastung für unsere Kunden bedeuten. Dennoch sind wir als Unternehmen darauf angewiesen, kostendeckend zu arbeiten und unsere Preise entsprechend zu gestalten. Nur so wird es uns möglich sein, auch weiterhin als lokaler Energieversorger und verlässlicher Partner für die Kunden und die gesamte Stadt da zu sein und die für die Wärmewende notwendigen Investitionen zu tätigen. Dies wird in Zukunft zu einer noch effizienteren Wärmeerzeugung führen, von der auch die Kunden profitieren werden – nicht zuletzt durch sinkende Verbrauchspreise.“

Gesonderte Informationen für Bestandskunden

Für die Fernwärme-Bestandskunden von TWL wird die neue Preisregelung erst zum 1. August 2025 gelten. Aufgrund der Änderungen an den Vertragsbedingungen bedarf es zunächst der Kündigung der aktuellen sowie des Abschlusses der neuen Versorgungsverträge. Hierzu gehören die neuen Fernwärme-/ Warmwasserlieferverträge von TWL und, für die Kunden mit einem eigenen Anschluss, auch ein gesonderter Netzanschlussvertrag mit der TWL Netze GmbH. TWL wird alle Fernwärmekunden Ende Oktober persönlich anschreiben und ihnen alle wichtigen Informationen zur Vertragsumstellung zukommen lassen. Bei Fragen helfen die Mitarbeiter des TWL-Kundenzentrums gerne weiter.